Die Pressemitteilung vom 16.7.2024
Zitat:
Koggenbräu-Gebäude wird Kulturdenkmal
Das ehemalige Koggenbräu-Gebäude am Alten Hafen ist dank der Initiative des Bremer Investors Lüder Kastens, der das Gebäude samt Grundstück von der Stadt gekauft hat, zunächst vorläufig unter Denkmalschutz gestellt worden. Die endgültige Unterschutzstellung wird folgen. Damit ist der bisher eher hinderliche Status „erhaltenswert“ vom Tisch. „Es ist mir ein besonderes Anliegen, dieses für die Geschichte des Hafens bedeutende Architekturwerk zu erhalten und weiter zu entwickeln“, erklärte Kastens. Bremerhavens Oberbürgermeister Melf Grantz dankte Kastens ausdrücklich für seine Initiative. „Ich bin froh, dass Lüder Kastens den Kontakt zum Landesamt für Denkmalschutz gesucht hat und wir das Areal jetzt unter Berücksichtigung seiner historischen Bedeutung weiterentwickeln können“, so Grantz. Kastens und Grantz betonen: „Wir folgen mit dieser Entscheidung jetzt auch den Wünschen vieler Bürgerinnen und Bürger, auch wenn das die Fertigstellung der Erlebnisgastronomie etwas verzögert.“
Kastens, dem die Bremer Union Brauerei gehört, möchte aus dem ehemaligen Gebäude eine Erlebnis-Gastronomie machen, auch die Tourist-Info soll dort untergebracht werden. „Die Pläne werden jetzt komplett überarbeitet, der neue Entwurf wird ganz anders aussehen, weil wir im Altbau weniger Fläche haben, die wir bespielen können“, erklärt Kastens. Die Weiterentwicklung des jetzt unter Denkmalschutz stehenden Getreidespeichers könne er auch dank steuerlicher Vergünstigungen für den Aufwand zur Erhaltung und sinnvollen Nutzung von Baudenkmälern wirtschaftlich ermöglichen. „Wir werden die geänderten Pläne, sobald sie vorliegen, selbstredend mit der Gestaltungswerkstatt, die voraussichtliche Ende August, Anfang September stattfinden wird, abstimmen“, erklärt Grantz die weiteren Schritte.
Der Landesdenkmalpfleger Georg Skalecki hat in seiner Stellungnahme zum Antrag auf die Unterschutzstellung besonders die Bedeutung des ehemaligen Getreidespeichers der Firma Segelken und Zachar als letzter Zeuge der Industrie- und Handelstätigkeit am Alten Hafen hervorgehoben. Auch die untere Denkmalbehörde in Bremerhaven ist voll am Prozess beteiligt gewesen. „Der ehemalige Getreidespeicher von Segelken und Zachar ist das letzte erhaltene Speichergebäude und Zeugnis einer annähernd 150-jährigen gewerblichen Nutzung des Alten Hafens seit der Stadtgründung Bremerhavens 1827“, schreibt Skalecki. Auch architekturgeschichtlich sei das Gebäude von besonderem Wert: „Die Art der Betonrahmenkonstruktion war seit der Errichtung des Speicher I im Europahafen in Bremen 1950-1951 zu einem überregional bedachten Bautyp in den Bremischen Häfen und dem Bremischen Gewerbebau überhaupt geworden“, so Skalecki.
„Lüder Kastens ist bekannt dafür, denkmalgeschützte Gebäude hervorragend weiter zu entwickeln und ich freue mich auf die künftige Zusammenarbeit mit ihm“, so Grantz. Nach der Abstimmung mit dem Gestaltungsgremium muss Kastens einen neuen Bauantrag stellen. „Wir werden parallel mit der Entkernung des Gebäudes beginnen und planen, zur Sail 2025 schon auf dem Gelände einen Brauerei-Stand oder ähnliches anzubieten“, so Kastens. Der eigentliche Umbau des Gebäudes und der Anbau können dann voraussichtlich nach der Sail beginnen.