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Pressemitteilung der Stadtteilkonferenz Mitte


Zur Stadtteilkonferenz am 29.2.2024

Innenstadt ist mehr als Karstadt – Erste STK-Mitte im neuen Jahr

Tags zuvor überraschte der OB mit der euphorischen Stellungnahme: „Investor gefunden: Neue Ära für Karstadt-Grundstück in Bremerhaven beginnt jetzt“. Ganz ohne Dialog sei der große Wurf endlich gelungen. Bürgern und anwesende Vertreter der Politik zeigten auf der STK Befremden und Skepsis. Nun müsse abgewartet werden, wie sich die Dinge entwickelten, wurde mit einer gewissen Resignation festgestellt.

Innenstadt ist aber mehr als Karstadt. „Wie sieht es die Kaufmannschaft?“

Vertreter der Kaufmannschaft waren geladen. Diese hatte Ihre Interessen durch den „City Skipper“ artikuliert. Nun sei der Verein in Auflösung. An eine Wiederbelebung sei nicht zu denken, war von Herr Haag zu hören. Ganz sicher fehle es an einem Bindeglied zwischen Kaufmannschaft, Verwaltung und Politik. Die Funktion der City Manager(-in) werde nun schmerzlich vermisst.

Karstadt sei nicht das einzige und auch nicht das wichtigste Problem für die Geschäfte, war von Herrn Haag zu hören. Es gäbe zwar eine Gestaltungsordnung, über die der Verein versucht habe, Einfluss zu nehmen. Allerdings sei dies eher eine Verwaltungsaufgabe, da nur Behörden, solcher Ordnungen durchsetzen könnten. Mit gutem Zureden sei wenig zu erreichen. Die Kaufmannschaft fühle sich von der Politik allein gelassen. Der Focus sei zu sehr auf die Entwicklung des Karstadt Gebäudes gerichtet.

Die Behörden tragen im Moment wenig dazu bei, ein freundlicheres Bild der „Bürger“ zu zeichnen. Eine Mono-Geschäftskultur habe sich entwickelt, die „Einkaufsmeile“ für Gäste aber auch Einheimische unattraktiver mache. Wofür lohne sich der Gang in die Innenstadt noch? Es gäbe auch positive Ansätze. So sei die Weihnachtsbeleuchtung in diesem Jahr gelungen. Barber Shops wurden im Publikum als Bereicherung angesehen. Sie seien gut besucht und werden für die Stadt als belebend wahrgenommen.

Als Hauptproblem sehen Ladengeschäfte, dass in der Innenstadt zu hohe Mieten gefordert würden. Dies mache den Gang in die Innenstadt unwirtschaftlich. Insbesondere sei es für Immobilienfonds beim Rating sinnvoller Flächen mit fiktiven Luftpreisen in den Büchern leer stehen zu lassen, als ein Objekt zu einem marktgerechten Preis zu vermieten. Hier sind Gespräche zwischen Eigentümern und Geschäftetreibenden unter Beteiligung der Stadt geplant. Die Beteiligung der Stadt die hier auch über eigene Immobilien verfügt, sei hier wichtig, um ggf. Einfluss nehmen zu können.

Die STK wird diesen Dialog mit der Kaufmannschaft weiterführen und diese gerne in Ihrem Anliegen unterstützen. Am Ende der Sitzung wurde das Koordinationsteam der STK neu gewählt und hat mit
Arne Toenissen ein neues Mitglied. Die Arbeit der STK wird in Zukunft stärker auf die Arbeitsgruppen fokussiert.

Bremerhaven, den 02.03.2024                                          

Ansprechpartner:    Ralf Ekrowski, Peter Frei; Arne Toenissen

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