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Protokoll der Stadtteilkonferenz Mitte – 02.11.2023 – 18.30 Uhr – ca. 20:15

    Stadtteilkonferenz Mitte – 02.11.2023 – 18.30 Uhr – ca. 20:15
    8 Teilnehmerinnen und Teilnehmer – Quartiersmeisterei Alte Bürger
    Tagesordnung (geplant).
    Wahl eines Koordinationsteams (aka Steuerungsgruppe),
    Bericht über die Entwicklung seit Gründung der StK
    Infos:
     Wie geht es mit der Entwicklung der Innenstadt weiter? (Karstadt,
    Koggenbräu, Columbusstraße)
     Bericht über die Veranstaltung des Verkehrswende- Bündnisses (LKW
    Verkehr Innenstadt)
    Ralf Ekrowski leitete die Sitzung.
    Wahl eines Koordinationsteams



    Die ursprünglich für den 31.10. (Reformationstag) angekündigte Veranstaltung wurde
    auf Bitten einiger Interessenten rechtzeitig auf den 02.11. verschoben. Bei Wahlen ist
    eine Einladung mit mindestens vierzehntägigem Vorlauf erforderlich.
    Leider führte dies zu Missverständnissen, so dass die Teilnehmerzahl für eine
    Beschlussfassung an diesem Abend nicht erreicht wurde. Die Wahl eines
    „Koordinationsteams“ wurde auf die folgende Sitzung (vor Weihnachten) vertagt.
    Seit längeren wurde in der Steuerungsgruppe die Notwendigkeit diskutiert, die genauen
    Aufgaben in der Satzung der STK zu präzisieren. Hierzu wurde ein Vorschlag für eine
    Satzungsänderung erarbeitet, der von Ralf erläutert wurde.
    Im Tenor führt der Änderungsvorschlag dazu, die Arbeit in die AGs zu verlagern,
    während die Aufgaben der Steuerungsgruppe sich auf Koordination zwischen den
    Arbeitsgruppen und Organisationsfragen eingrenzt. Es sei an dieser Stelle angemerkt,
    dass diese Präzisierung unserem leider verstorbenen ehemaligen Vorsitzenden,
    Eberhard Pfleiderer, sehr am Herzen lag, weil sie die Effizienz der Arbeit der STK
    verbessern kann.

    Im Nachgang lies Ralf noch einmal die Arbeit und Entwicklung der STK in den letzten
    beiden Jahren Revue passieren. Grundsätzlich erklärten sich Ralf Ekrowski und Peter
    Frei bereit, unter den dann gegebenen Voraussetzungen, Ihre bisherigen Aufgaben
    fortzusetzen und für eine Neuwahl zu gegebener Zeit zur Verfügung zu stehen.
    Aufgrund der Teilnehmerzahl nutzten wir den Abend zu einem angeregten Austausch zu
    aktuellen Innenstadtthemen, wobei im Protokoll der Tenor der Diskussion
    wiedergegeben und auf wesentliche Aspekte eingegrenzt wird. Erfreulich war in diesem
    Zusammenhang der Teilnahme der Vertreter des Verkehrswendebündnisses, die die
    Diskussion mit aktuellen Informationen anreicherten.


    Wie geht es mit der Entwicklung der Innenstadt weiter?
    Naturgemäß nahm die Diskussion über den aktuellen Verlauf der Abwicklung des
    Karstadtareals, als dem zentralem Innenstadtprojekt, den größten Raum ein. Nachdem
    von Seiten der Politik (Melf Grantz) auf der Veranstaltung in der VHS im Frühjahr noch
    eine Übernahme durch die Stadt als wahrscheinlichste Lösung angekündigt wurde,
    scheint inzwischen eine hanseatische Generalinvestorlösung politisch gesetzt zu sein.
    Sind Verträge bereits unterschrieben? Nichts Genaueres scheint bekannt, jedenfalls
    nicht öffentlich. Unisono war der Teilnehmerkreis der Meinung, dass die
    Generalinvestorlösung zum Nachteil der Stadt sei. Man gebe das Heft leichtfertig aus
    der Hand. Die in Bremerhaven leider übliche Vorgehensweise der Politik, die Bürger vor
    vollendete Tatsachen zu stellen, lassen gegenteilige Beteuerungen, die Bürger zu
    beteiligen, unglaubwürdig erscheinen.
    Erneut wurden die seitens der STK geäußerten Bedenken bezüglich der Übernahme der
    Abbruchkosten in Höhe von mindestens 14 Millionen Euro durch die öffentliche Hand
    kritisiert. Letztlich bezahlen ja die Bürger, egal ob das Geld aus der linken oder rechten
    Tasche kommt.
    Als sehr bedenklich wurde angesehen, dass es kürzlich ein Gutachten gab, das die
    Möglichkeiten des wirtschaftlichen Betriebes eines solchen Objektes durch einen
    Generalinvestor bei aktuellen Zinsen in Zweifel zog. Hier bleibt zu hoffen, dass die
    Überarbeitung der Zahlen zu einer besseren Bewertung führt?! Ansonsten steht zu
    befürchten, dass das Objekt nach einer Schamfrist zum Wiederverkauf ansteht. So die
    gemeinsame Einschätzung aller Teilnehmer.

    Die STK wird prüfen, ob und inwieweit hier noch Möglichkeiten zur Einflussnahme
    bestehen. Allerdings wurden diese als gering angesehen.


    Veranstaltung –LKW Verkehr Innenstadt und andere Verkehrsthemen
    Das Thema ist komplex und daher werden im Protokoll nur einige Highlights
    exemplarisch festgehalten. In der Presse wurde aus deren Sicht bereits berichtet.
    LKW-Verkehr in der Innenstadt
    Wie auf der letzten Sitzung der AG Innenstadt und Verkehr (31.08.) angekündigt, hatte
    die STK an der Veranstaltung am 12.10., teils als aufmerksame Zuhörer, teilgenommen,
    wie übrigens die meisten Teilnehmer des Abends. Sehr erfreulich war, dass Vertreter
    des Verkehrswendebündnisses sich rege an der STK-Veranstaltung beteiligten und Ihre
    Erfahrungen aus der Organisation mit uns teilten. Danke!
    Organisation und Ablauf der Veranstaltung wurden von allen Teilnehmern, teils als
    Meilenstein für Bremerhaven in Bezug auf Bürgerbeteiligung, gelobt. Allenfalls bedauert
    wurde, dass die politischen Partien, insbesondere die Koalition, nicht ausreichend
    vertreten gewesen wären.
    Ein Sachverhalt, der von Seiten der Veranstalter, insbesondere von Johannes Jasca,
    teilweise relativiert wurde, mit dem Hinweis, dass im Vor- und Nachhinein von vielen
    Seiten die Absicht bekundet wurde, gerne teilgenommen zu haben, jedoch die
    Umstände es nicht erlaubt hätten. Der Sache hätte eine Teilnahme gutgetan.
    Längere Zeit verweilte die Diskussion beim Thema Ausbau der Hafenrandstraße.
    Festzuhalten ist, dass weder Wirtschaft noch Verwaltung und Behörden im Verlauf der
    Veranstaltung sich ablehnend zu diesem Ansatz äußerten. Immerhin geht es um den
    Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit des Hafens, an dem in Bremerhaven, wie auf der
    Veranstaltung zu hören war, 40 Tsd. Arbeitsplätze direkt und indirekt abhängen. Dass
    eine Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur im Hafen dringend notwendig ist, ist
    unstrittig.
    Alle an der Veranstaltung „LKW Verkehr Innenstadt“ beteiligten STK‘s (Wulsdorf,
    Geestemünde und Mitte) die zusammen knapp 50 % der Bremerhavener Bevölkerung
    abdecken, vertraten dort die Ansicht, dass eine zusätzliche Belastung durch LKW-
    Verkehre für Ihre Stadtteile vermieden werden müsse. Sie befürworten daher im

    Wesentlichen eine Intensivierung der Verkehrsleitung über den Hafentunnel. Hierfür
    wäre der Ausbau einer Hafenrandstraße eine natürliche Voraussetzung.
    Im Moment scheinen dem vor allem Befürchtungen der Bürger im Stadtteil Eckernfeld
    (4,6 % der Einwohner Bremerhavens) entgegenzustehen, die durch die Koalition
    entschieden vertreten werden. Im Koalitionsvertrag (S. 45) liest man hierzu: „Dabei
    lehnen wir eine Belastung angrenzender Wohngebiete (Anm. d. Verfasser: Gemeint ist
    Eckernfeld) durch weiteren Verkehrslärm, der von einer Hafenrandstraße (oder
    ähnlicher Bezeichnung), entlang des Zollzauns, ausgehen würde, ab.“
    In der Diskussion auf der STK war man sich einig darüber, dass dem durch
    entsprechende Lärmschutzmaßnahmen mit Sicherheit entgegenzuwirken wäre und dass
    eventuell sich durch den Einsatz moderner Maßnahmen eine Netto-Lärmentlastung (!)
    für Eckernfeld ergeben könne, was freilich zu prüfen wäre.
    Für unrealistisch gehalten wurde in der Diskussion der STK der Satz auf dem
    Koalitionsvertrag (S. 45): „Mit der Fertigstellung des Hafentunnels soll die Schließung
    des Zolltores Roter Sand für den LKW-Verkehr erfolgen.“ Dies wurde auf der
    Veranstaltung des Verkehrswendebündnisses mehr als deutlich, wo alle Vertreter aus
    Industrie und Verwaltung dies kategorisch ablehnten. Der Vertreter des Zoll merkte
    freilich an, dass für den Zoll unerheblich sei, wo sich die Zolltore befänden, solange die
    Zahl nicht über vier wachse. Weniger wären freilich aus Kostengründen ebenfalls
    akzeptabel.
    Im Nachgang der Diskussion ‚LKW-Verkehre‘ wies Johannes Jasca noch auf das Thema
    ‚mögliche Vollsperrung der A27 zwischen Mitte und Bremerhaven Nord für einen
    längeren Zeitraum‘ hin. Dies würde natürlich zu einer längeren, zwar temporären, aber
    erheblichen Mehrbelastung durch LKW-Verkehr für Mitte und wahrscheinlich
    Geestemünde führen. Eine Zahl von 6-7 Tsd. LKWs in und aus dem Hafen wurde
    genannt. Vor allem die STK-Geestemünde bekundet hier starkes Interesse an dem
    Thema.
    Zum Hintergrund sei gesagt, dass es hier um eine Brückensanierung geht, die
    möglicherweise nur im Zuge einer Vollsperrung technisch umgesetzt werden kann. Um
    solche Einschränkungen zu vermeiden, sind Gespräche mit den zuständigen Behörden
    geplant.

    Der genaue Sachverhalt ist im Moment unklar. Die STK-Mitte wird sich an den
    entsprechenden Gesprächen zur Klärung des Sachverhalts beteiligen. Eine Vollsperrung
    lehnen wir freilich wie die STK-Geestemünde ab.
    Peter Frei – STK-Mitte

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