Magistrat setzt weitere Maßnahmen für mehr Sicherheit in der Innenstadt um
Mit einem breiten Maßnahmenpaket will der Bremerhavener Magistrat das Sicherheitsgefühl und die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt erhöhen. Erste Schritte dafür seien bereits von Polizei sowie Bürger- und Ordnungsamt umgesetzt worden, so Oberbürgermeister Melf Grantz.
Hintergrund: Anwohnerinnen und Anwohner, Geschäftsleute sowie Besucherinnen und Besucher der Innenstadt hatten sich wiederholt über Belästigungen, Ladendiebstähle oder Verunreinigungen beklagt. Besonders die Situation in der südlichen Fußgängerzone gestaltete sich zunehmend schwierig, da vermehrt Ordnungswidrigkeiten und Straftaten im Umfeld der Methadon-Ausgabestelle im Hanse Carré zu verzeichnen waren.
„Wir sind gerade dabei, unsere Innenstadt durch vielfältige Projekte neu aufzustellen und nach vorne zu bringen. Dazu zählen nicht nur die Neubebauung des Karstadt-Geländes oder die Anbindung der Innenstadt an die Havenwelten, sondern viele weitere Einzelmaßnahmen“, so Grantz. „Es wäre fatal, wenn nun der Eindruck entstünde, die Fußgängerzone entwickle sich zu einer Art rechtsfreiem Raum. Hier steuern wir konsequent dagegen und sorgen dafür, dass unsere Innenstadt für Gewerbetreibende, Anwohnerinnen und Anwohner sowie die Besucherinnen und Besucher ein Ort mit hoher Anziehungskraft und Lebensqualität bleibt.“
Zu den ersten Maßnahmen, die in den vergangenen Tagen bereits umgesetzt wurden, zählen laut Oberbürgermeister unter anderem eine verstärkte Bestreifung des Bereichs am Hanse Carré durch Mitarbeiter von Polizei sowie Bürger- und Ordnungsamt in der Zeit zwischen 7.30 und 18 Uhr. Dabei würden auffällige Personen regelmäßig kontrolliert und auf die Konsequenzen ihres Handelns hingewiesen. „Dazu zählt auch, dass Ordnungswidrigkeiten oder -störungen unter Ausnutzung sämtlicher rechtlich zulässiger Maßnahmen wie Platzverweise oder Ingewahrsamnahmen geahndet werden“, macht Grantz deutlich.
Schon jetzt würden zudem Beschäftigte von Polizei und Ordnungsamt das regelmäßige Gespräch mit Geschäftsleuten und anderen Anliegern des betroffenen Innenstadtbereichs suchen, um sich über die Situation vor Ort auszutauschen und zu beraten. Auch die Einführung von Alkoholverbotszonen in der Innenstadt während der Geschäftszeiten solle rechtlich geprüft und wenn möglich umgesetzt werden, so Grantz.
Einig sei man sich, dass die Situation nicht allein durch polizeiliche Maßnahmen verbessert werden könne, so der Oberbürgermeister. „Was wir brauchen, ist eine enge Zusammenarbeit verschiedener Behörden und Ämter, um dieses Problem nachhaltig zu lösen.“ Als Beispiel nennt Grantz den Einsatz von zusätzlichen Streetworkern durch Gesundheits- und Sozialamt im Bereich Substitution und Sucht, aber auch mit dem Ziel, der weiteren Ausbreitung von Obdachlosigkeit zu begegnen.
Der Oberbürgermeister stellt trotz der ersten, bereits sichtbaren Erfolge im Bereich der südlichen Innenstadt klar: „Wir können die Menschen nicht einfach vertreiben und das Problem damit an andere Stellen im Stadtgebiet auslagern“, so Grantz. „Wir müssen eine alternative Örtlichkeit schaffen, an der sich die Personengruppe aufhalten kann, ohne dass es zu derart negativen Begleiterscheinungen führt wie bislang.“ Geplant sei in diesem Zusammenhang auch, mit der Arztpraxis im Hanse Carré Kontakt aufzunehmen und über eine Alternative zur derzeitigen Methadon-Ausgabestelle zu sprechen.
Abschließend ruft der Oberbürgermeister alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, mögliche Sicherheitsprobleme, nicht nur im Bereich der Innenstadt, umgehend zu melden. „Polizei und Ordnungsamt sind auf solche Hinweise dringend angewiesen“, so Grantz. „Wir alle müssen unseren Beitrag leisten, um unsere Stadt sicherer und lebenswerter zu machen.“