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Veranstaltung zur Klimaanpassungsstrategie in Bremerhaven, am 14.12.22

    Zusammenfassung und Einordnung durch die AG Innenstadt und Verkehr

    Dr. Lars Max vom Klimastadtbüro war der erste Referent. Er ist seit 3 Monaten Klimaanpassungsmanager und zeigte auf, dass durch den Klimawandel auch Bremerhaven durch steigende Temperaturen, Überhitzung auf Plätzen und in Gebäuden, besonders z.B. in Altenpflegeheimen und Altbauten, durch Starkregen wie im Juli 2016, Überflutungsgefährdungen und Starkwinde betroffen ist und immer mehr sein wird.

    Die vorliegende Stadtklimaanalyse zeige auf, dass die Bremerhavener Innenstadt klimatisch schon jetzt stark belastet ist. Als Beispiel nannte er den Theodor Heuß-Platz, der eine große Versiegelung vorweist; dort können Temperaturen bis über 40 Grad Celsius entstehen. Auch in der Bremerhavener Windkomfortanalyse taucht der Heuß-Platz als ein Starkwind-Nadelöhr auf. 2023 ist nach Dr. Max das Jahr der Klimaaktivitäten vor Ort: Da wird die Klimaanpassungsstrategie fortgeschrieben und ein Hitzeaktionsplan erstellt.
    Besonders erfreulich sieht er die Installierung einer ämterübergreifenden Klima-Anpassungs-AG des Magistrats, an der zum ersten Mal alle Ämter teilnehmen und sich den nötigen Querschnittsaufgaben stellen.

    Er äußerte auch die Hoffnung, dass sich aktuell auch die Politik bewegt, und das Thema immer mehr in den Focus nimmt.

    Thomas Reinicke
    , technischer Leiter im Gartenbauamt, schilderte in seinem Referat das „Handlungskonzept Stadtbäume“; ausgehend von der Erkenntnis, dass insbesondere große Bäume zu einer wirksamen Verbesserung des Stadtklimas beitragen, will das Gartenbauamt in nächster Zeit bis zu 1000 große Straßenbäume pflanzen, um z.B. der Überhitzung des Straßenasphalts entgegenzuwirken. Reinicke unterschied zwischen Bestandsschutz, bei dem wenig klimaresistente Baumsorten wie Fichten oder Rosskastanien ausgetauscht werden gegen Sumpf-Eichen, und Neupflanzungen. Er zeigte auf, wie auf dem Becké-Platz die maroden Rosskastanien leider ersetzt werden müssen, da sie seit vielen Jahren klimabedingt von Viren befallen sind. Zum Schluss seines Referats betont Reinicke, wie teuer solche Maßnahmen sind: Die Pflanzung eines neuen großen Baumes kostet 10.000. Euro, und zwar deshalb, weil der Untergrund mit seinen Stadtleitungen genau vorbereitet werden muss; es gelte die Gleichung: Ein Baum für einen Parkplatz – wer sich dieser Gleichung nicht stelle, komme zu keinem effektiven Klimaschutz. Zudem sei das Gartenbauamt für solche Maßnahmen mit viel zu geringen Geldmitteln ausgestattet.

    Frau Christiane Sundermeyer (ParentsforFuture) meldete sich zu Wort und stellte fest, dass man nach den Ausführungen die Verkehrswende und die Klimarisiken zusammen denken muß. Denn die Bäume brauchen den Platz, den die Autos jetzt für sich beanspruchen, und jede Straßenbaumaßnahme muß zuerst die Frage klären, wo Bäume gepflanzt werden können, oder wo sie zu schützen sind.

    Die Referenten konnten dies nur bestätigen.

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