„Bremerhaven macht Grundstück baureif“
Bremerhavens Oberbürgermeister Melf Grantz erklärt anlässlich der Forderung der Handelskammer, das ungenutzte Karstadt-Gebäude nicht abzureißen, warum die Stadt andere Pläne hat.
„Wir machen das Grundstück mit dem Abriss baureif und erhöhen so die Chance, schnell einen Investor zu finden. Die Stadt Bremerhaven geht damit erheblich in Vorleistung und übergibt dem Investor ein sofort bebaubares Grundstück in bester Lage“, erklärt Grantz. Das Geld für den Abriss kommt aus dem Bremen-Fonds. „Das steht uns jetzt zur Verfügung, nicht erst in ein paar Jahren“, betont der OB. Für eine neu gedachte Innenstadtplanung und angesichts des Zustands ist der Abriss des Karstadt-Gebäudes unerlässlich, betont Grantz. Denn nur, wenn dort keine Bauruine steht, ist der Platz – auch im Falle einer Verzögerung zwischen Verkauf und Baustart – bespielbar. „Das leerstehende Gebäude mit über 20 000 Quadratmetern ist hingegen aktuell nicht bespielbar, verursacht aber auch Kosten“, erklärt Grantz.
„Sollte es tatsächlich zu einer Baulücke kommen, werden wir diese bespielen und einen lebendigen Platz schaffen“, erklärt auch Ralf Meyer, Geschäftsführer der Erlebnis Bremerhaven. Denkbar seien etwa im Winter Eisflächen, eine Budenstadt oder ein Winterdorf als Verlängerung des Weihnachtsmarktes – im Sommer wäre etwa ein Street Food Festival denkbar oder Kirchplatzkonzerte, auch der Wochenmarkt könnte dort integriert werden. Eine provisorische Anbindung an das Columbus-Center würde ebenfalls im Fall einer Baulücke erfolgen. „Wir gehen aber gar nicht davon aus, dass wir dort monatelang eine Brachfläche haben“, so Meyer. Umso wichtiger sei jetzt, das Areal für Baumaßnahmen vorzubereiten, damit Investoren starten können. „Wenn wir mit dem Abriss warten, verzögert sich der Baustart nur unnötig weiter“, so Meyer.
Unbedingt vermeiden wollen Grantz und Meyer eine Bauruine in der Innenstadt. „Da muss man als Negativbeispiel nur mal nach Delmenhorst schauen, wo das leerstehende Karstadtgebäude eine nahezu gespenstische Atmosphäre schafft und die Innenstadt insgesamt abwertet“, so Grantz. Darüber hinaus hätte sich Grantz von der Handelskammer gewünscht, dass sie bei Mobilitätsfragen der Zukunft mehr Ideen haben, als Parkplätze zu fordern. „Es gilt jetzt, für mehr Aufenthaltsqualität in der Innenstadt zu sorgen und eine gerechte Aufteilung der Verkehrsräume zwischen Fußgängern, Radfahrern und KFZ zu schaffen“, so Grantz.
© Felix Schulke / Pressestelle Magistrat